Das morgendliche wach schreiben, das nur mit der Hand funktioniert, die aber ihrerseits nicht länger funktioniert. Die die Kaffeetasse hält, aber nicht den Stift. Deshalb erst am Computer, der Versuch zu schreiben. Das ist warum andere Worte auf das Papier, oder nicht einmal auf das Papier, sondern in ein Dokument finden. Alles verändert sich. Warum nicht auch das Schreiben? Ein Abschied, ein Trauern, und dann ein Neuanfang.
Neuerdings kann ich Nachts nicht einschlafen. Es wird 3.00 h, manchmal wird es auch 4.00 h früh, bis ich ein wenig Schlaf finde. So lange lese ich, oder höre dem Regen zu. Wenn kein Regen da ist, also in der überwiegenden Anzahl der Nächte, höre ich meinen Gedanken zu. Das ist nicht unbedingt leicht. Auch nicht angenehm. Aber ich werde immer besser darin, es auszuhalten.
Manchmal reise ich dabei in der Zeit vor und zurück bis mir schwindelig wird. Ich bin eine alte Frau sage ich mir in der Hoffnung, dass mich dieser Satz auf den Boden der Tatsachen zurückbringen wird. Aber er macht mich nur traurig. Die Ratlosigkeit in der ich mich schlaflos verliere, berührt er nicht.
Ich dachte immer alte Leute sind einverstanden damit, alt zu sein. Ich dachte, wenn ich überhaupt über alte Leute nachdachte, Alte sind einfach ganz und gar alte Leute. Dabei ist das Alter eine Überraschung. Jahrelang ist es immer wieder eine Überraschung, plötzlich alt zu sein.
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