Danke Galina Rymbu für dieses Gedicht und Jan Schaldach für die Übersetzung:
Das macht Mut, dass die neue Generation etwas schaffen kann, was wir nicht geschafft haben.
Danke Galina Rymbu für dieses Gedicht und Jan Schaldach für die Übersetzung:
Das macht Mut, dass die neue Generation etwas schaffen kann, was wir nicht geschafft haben.
Die Wiederholungen am Telefon
Die vorgebliche Begriffsstutzigkeit
Ein inwendiges Verschwinden
Verstreichen
Am Ende des Korridors wird eine Tür zugeschlagen
Der Regen spült die Ränder rund
Der Regen spült den Mond vom Himmel
Der Regen spült dem Himmel die Flausen aus dem Kopf
Der Regen
Er betritt das Gasthaus
Sein inwendiges Verschwinden
Bei Regenwetter am Telefon
Die nasskalten Häuser
Die regennassen Straßen
Die Einkehr zur Umkehr
Der einzige Gast
Das Telefon grün mit Wählscheibe
Der Kupferbart des Wirtes
Die Geräusche aus der Küche
Die Kellnerin mit der Heuschrecke in der Hand
Das Fahrtwasser das Regenwasser
Die nächtlichen Wolken
Abhandlungen über den Mond
Die Kellnerin am Telefon
Er kommt nicht
Ihr Kopfschütteln
Er kommt nicht
Ein inwendiges Verschwinden
Ein Regentag
Die Nacht die die Worte sorgfältig zerlegt
Bevor sie sie verschluckt
Der König erhebt sich und springt
In den November Nebel
In dem ich sitze und nach Erinnerungen suche
Sachen wie Tautropfen auf Spinnenweben
Und blanke Äste die aus dem Nebel plötzlich
Nach mir greifen. Statt dessen der Kalender
Mit den Jahrestagen und wie die
Feuchtigkeit die Schrift verwischt.
Wir kommen aus dem Wasser
Sagt der König
Er ist freundlich
Er verbeugt sich
Bevor er untertaucht.
Striche, harte Schnitte
Durch den blauen Himmel ziehen
Mit unseren rostigen Wagenrädern
Rot bemalt unsere Wangen
Hohl und hungrig die gierigen Münder
Glaubten wir dem zu entgehen, was allen vorherbestimmt ist.
Die tagblaue Einsicht
Holte uns ein.
Im Nil badeten die Schnabeltiere
Komm schenk mir noch einmal ein
Vorbei ist kein Wort gegen das man sich auflehnen kann
Und deine Augen kein Ort
Zum verweilen
Der Mundschenk
Weißt du noch, wie ich dir von ihm erzählte
Du wolltest nicht zuhören
Du suchtest Trost
In tauben Ohren und vergessenen Gesten
Ich nahm es dir nicht übel
Und ging allein
Auf die Suche nach
Einem Stoff, der uns überleben könnte.
Ich fand den Schnee
Seine Stimme war weiß.
eingeschlossen in den zauber
des abwehrenden blicks
wächst die angst
wie sieben zwerge um schneewittchens sarg
bewacht sie das wachsende land
in dem nach und nach
das immer gleiche bild
die sicht verstellt
Die Fragen führen uns hinter das Licht
(hinter dem Licht ist der Wald
dort ist es dunkel und ach so bitter kalt
Der Wald voll finsterer Fragen
und ich im Fadenkreuz der Kiefern
Aber dann
Doch kein Schuss
Von Treffern ganz zu schweigen)
Guck mal
Die Vögel machen Morgengymnastik
sagt mein Sohn
Seine Stimme
Mein Blick
Und die Vögel
die nur wegen uns
nicht in den Süden ziehn
Bei mir ist es anders
Ich trinke nicht um zu vergessen
Ich trinke um mich zu erinnern
Was Zeit bedeutet
Und damit ich mich fürchte
Vor dem Verlust der Angst
Nie ist das Erinnern so klar
Wie in diesen durstigen Momenten
Zwischen den Gläsern
Ich ziehe mich aus
Vor jedem und allen
Ich käme mir anderenfalls so unbekleidet vor
Wie sich der Schaum spiegelt in meinem Blick
Ich lasse mir Geschichten erzählen
Wer sie erzählt ist egal
So lange sie nur unglaubwürdig sind
Gesalzen mit diesem leichten Schwindel
Den man am deutlichsten in den verrauchten Gesichtern erkennt
Ich halte mich an die Angst
Das ist meine Richtschnur
An dieser Linie entlang trinke ich mir zu
Ich bin Marita
[03/2011 Lauter Niemand]