Alles ergibt restlos keinen Sinn, lese ich in einem Gedicht. Ich stimme zu, ich stimme nicht zu. Vielleicht ist das der Sinn, dass alles restlos keinen Sinn ergibt, das Leben nicht, und auch nicht der Tod. Das Leiden ebenso wenig wie die Gesundheit. Die Liebe nicht. Und nicht der Hass. Während ich schreibe, fällt vor dem Fenster hinter meinem Rücken Schneeregen, Autos fahren in einiger Entfernung, aber hörbar. Ab und zu ein Martinshorn. Meine Füße und Ohren werden heiß, weil sie draußen so kalt geworden sind. Das alles genügt sich selbst. Warum also sehnen wir uns ständig nach einem Sinn?

weil ich es fühle…
Weil wir wichtig im Sinne von nützlich/notwendig, unaustauschbar, unverzichtbar sein wollen, weil wir nicht sinnlos gelebt haben wollen?
Inzwischen liebäugle ich immer mal wieder mit dem paradoxen Gedanken, dass der einzige Lebenssinn darin besteht, Frieden mit der Sinnlosigkeit in allem zu schließen und/oder anders gesagt, zu verstehen dass Lebenssinne bestenfalls persönlich, vorläufig und wanderbar sind.
Mich entspannt das, wohingegen die frühere (Sehn-)Sucht und Suche nach „meiner Bestimmung“ nichts als Druck und Stress verursacht hat.
Wie das wohl bei dir, bei andern ist?
„wandelbar“
Ja, das sehe ich auch so. Bestimmung, Sinn usw. setzt unter Druck, außer vielleicht man kann es so benennen, dass der Sinn unseres Lebens darin besteht, einander das Leben ein wenig schöner zu machen, jede und jeder nach seinen Fähigkeiten.
„das alles genügt sich selbst“ – ja! wenn überhaupt, liegt ein sinn in jedem moment, in jeder begebenheit. lange war ich auf sinnsuche, bin es vielleicht immer noch, komme aber mehr und mehr dahin, den sinn im sein an sich zu sehen.