Schleusentechniker in der Weichselniederung sein,
auf einem unbedeutenden Kanalabschnitt,
mitten in der flachen Landschaft. Jeden Tag
mit dem Rad zu einem Betonhäuschen fahren,
kleiner als ein Zeitungskiosk. Durch das quadratische
Fenster die Auf- und Untergänge der Sonne
beobachten. Keine Ahnung von Kunst haben, wissen,
wo Hechte lauern und wo Aale. An
nebligen Morgen Tee mit Spiritus
trinken und dabei im Radio, das nur einen Sender
empfängt, hören, dass auf der Welt über
zehn Millionen Arten von Pflanzen und
Tieren leben, und es nicht glauben können, oder,
dass es Länder gibt, wo Menschen an Hunger
sterben, darüber ins Grübeln geraten, vergessen,
die Schleuse zu schließen. Einige Wiesen überschwemmen.
Und keinerlei Konsequenzen dafür tragen.
[weil es gerade so aktuell ist. Mein Lieblingsgedicht von ihm über seinen Vater reiche ich bei Gelegenheit nach]
Das ist ganz wunderbar. Danke fürs Teilen!
Sehr gerne.