Vielleicht ist es das, was mich so müde macht; dass ich immer noch denke, es müsste ein „Fertigwerden“ geben. Auf einmal weiß man, was das ist: ein Gedicht. Auf einmal, weiß man, wie Sprache funktioniert, was Literaturkritik soll und kann. Als käme man irgendwann zu dieser einen alles erklärenden allgemeingültigen Antwort.
Dabei ist es ja – zum Glück – ganz anders. Man lernt nicht aus, weil sich alles ständig verändert, weil jede Antwort nur vorläufig sein kann, jeder Text eine neue Herausforderung ist, der man sich stellen muss, alles andere ist eine Kapitulation. Weil es kein Ankommen gibt, höchstens Pausen im Unterwegssein. Und das ist gut so, sogar sehr gut. Auch wenn es manchmal furchtbar müde macht.