Fäden

Seltsam wie mir die Träume im Kopf zergehen. Die Gedanken wechselhaft, wie der heutige Himmel und immer wieder verliere ich den Faden, den ich doch fortspinnen will. Mein Fehler, ich halte ihn fest, statt los zu lassen, wie die Müllerstochter im Märchen, die ihre Unfähigkeit anerkennt und der Hilfe zuteil wird.

 

Hilfe von andern.

 

Also war das, was sie aus sich selbst heraus geschafft hatte, ihre „Leistung“, das Aufgeben, Loslassen und Zulassen?

 

Wie mich die Fragen drehen und wenden. Und ich schaue doch immer nur zurück. Als würde in der Undeutlichkeit der Herkunft der Faden sichtbar, an dem ich hänge, wie oft ich ihn auch verlieren mag. Lasse ich ihn los, entwickelt er mich, halte ich zu fest, nimmt er mir die Luft zum Atmen.

 

6 Gedanken zu “Fäden

  1. Den Faden kannst Du ruhig loslassen. Er hält Dich schon fest. Doch jetzt hast Du beide Hände frei, kannst denken und handeln. Der Faden wird Dich trotzdem begleiten und seine Geschichte schreiben. Leb Du Deine Geschichte und vielleicht – nein, bestimmt – treffen sie sich. Ab und an. Dann ist es gut.
    Danke für den Gedanken und den von mir so lange gesuchten Link zur Müllerstochter im Märchen. Ich sehe ich das Offensichtliche oft so schlecht.

    Liebe Grüße, mick.

    1. loslassen ist das, was das leben mir beibringen will, seit ich auf der welt bin, aber ich bin eine miserable schülerin 😉
      danke für deine worte. und was den müller angeht, bin ich nicht ganz allein darauf gekommen, frau draesner hat große hilfe geleistet, mit ihrem schönen essay in literatur machen.

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