Die Stimmen stemmen sich gegen die Struktur der Lügen. Die Wahrheit ist ein amorphes Gewebe, abhängig von den Zurufen der Singvögel. Spartanisch ausgestattet. Einsparungen aus Glück und ein Kamel mit blinkenden Augen. Rezensionen der Wirklichkeit. Und kein Wort zuviel. Wildwechsel und Wortwechsel. Beide ungedeckt. Die kleine Frau ist ausgewandert, oder ausgezogen. An mich hat sie dabei nicht gedacht. Das Licht wirft Schatten und trifft, wenn die kleine Frau lacht. Erst muss man sich unabhängig machen von der Größe, dann kann man sich messen mit der Wirklichkeit. (Die Zubereitung eines waidwunden Gerichts). Zweifel an einem Gesicht. Wenn ich Zwiebeln schäle, träumen meine Augen vom Wasser. Von Meerjungfrauen, Nixen und Neptun. Wenn ich den Mülleimer leere, beginnt der Untergang.
Eine bescheidene Warnung des Lebens an meine Vernunft, das Leuchten nicht zu übertreiben.
Erst muss man schwarz sehen, dann kann man die Grautöne zum Leuchten bringen.
Das ist ja eine kleine Schatztruhe!
Vielen Dank. Ich freue mich, wenn Du etwas Leuchtendes für Dich darin finden konntest.
Ich mag die kleine Frau sogar, wenn sie ausgewandert ist! Auch das Fehlen von Menschen oder Dingen kann sehr präsent zu Gedanken und Texten führen.
Stimmt Bess, manche Dinge (und Menschen) lernt man erst wirklich zu schätzen, wenn sie fehlen.
jeder satz eine sprung ins meer der weisheit.
danke!
auch ausgewanderte und untergeganges wirkt!
Na ja, Weisheit… Ich weiß nicht. Obwohl ich kann es annehmen, wenn ich mich rausdenke, sag was Du willst, aber ich bin mir so was von sicher, dass die Sprache immer klüger ist, als ich, die sie aufschreibt. Diese Sätze kommen von irgendwo, das hat fast nichts mit mir zu tun. Eher, dass das Ausgewanderte und untergegangene so einen Weg findet zu sprechen…
du bist sozusagen ein word- und sprache-medium. das kann ich mir gut vorstellen. manchmal schreibt es mir auch einfach. das sind die besonderen momente! danke, dass du dann das was irgendwo ist für uns aufschreibst 🙂
herzlich, soso
Das automatische Schreiben gefällt mir immer wieder. Keine leichte Kunst, finde ich. Zumal, wenn daraus für die Leser eine Geschichte entsteht, die beinah vertraut scheint.
Der letzte Satz gefällt mir besonders gut.
Nein, keine leichte Kunst. Weil man so vollkommen loslassen muss. Und das wenigste von diesen Übungen eignet sich, um es anderen zu lesen zu geben. Um so schöner, wenn dann „eine beinah vertraute Geschichte entsteht.“
Jetzt naht das Grübeln: Wie sind Grautöne zum Leuchten zu bringen? Hm….Gibt es graues Transparentpapier für Martinslaternen- damit ginge es z.B., aber Du meinst es anders. Ja.
Gruß von Sonja
Transparenz ist vielleicht auch ein Weg, etwas zum Leuchten zu bringen. Aber, weißt du, Sonja, ich mag die Fragen ohnehin meistens lieber als die Antworten. Noch lieber mag ich nur das Leuchten 😉
ein Feuerwerk an Bildern, bei jedem Satz, in meinem Kopf.
Ob die kleine Frau gerade nur mal ausgegangen ist? Wir werden ja sehen!
liebgrüß
ich hoffe sehr, dass sie bald wieder kommt, oder wenigstens ab und zu einen Brief schreibt, die kleine Frau.
Ich erinnere mich an eine kleine Frau mit einer schwarzen Mütze auf dem Kopf. Sie war mir Anstoß für ein Gedicht- ist schon länger her. Assoziationen werden geweckt durch dieses lockere Schreiben.
ich sehe sie fast vor mir, die kleine Frau mit der schwarzen Mütze, die in ein Gedicht einwandert.
Ich liebe den letzten Satz! „Erst muss man schwarz sehen, dann kann man die Grautöne zum Leuchten bringen. “
Könnte ihn den Menschen entgegenen, wenn wieder mal einer meint, meine Bilder wären so düster…
Ja, bitte Ute, sag ihnen das!
„Wenn ich Zwiebel schäle, träumen meine Augen vom Wasser“ ist ein wunderbarer Satz und erzählt mir (persönlich) etwas von der Wandelbarkeit der (wahrgenommenen) Wahrheit, je nachdem, aus welcher Perspektive man sie sieht.
schön, wie jede so ihre eigenen Lieblingssätze hat.