Lee Miller wurde am 23. April 1907 in Poughkeepsie in New York geboren. Dort begann sie auch Malerei zu studieren und wurde als Fotomodell entdeckt. Weder die Arbeit als Modell noch die Malerei füllten Lee aus und so stand sie im Sommer 1929 mit einem Empfehlungsschreiben von Streichen in Man Rays Atelier in Paris und sagte: Ich bin Ihre neue Schülerin“. Die erfolgreichste Erfindung des Arbeits- und Liebespaares war das fototechnische Verfahren der Solarisation. Schon bald trennt sich Lee von Man Ray. Wer noch mehr über die Beziehung der beiden und über Lee Miller aus anderer Quelle erfahren möchte, sei hier auf Bersarin verwiesen, der kürzlich anläßlich der letzten documenta lesenswertes über Lee Miller schrieb.
„Ich habe den Eindruck, daß Frauen größere Erfolgschancen in der Photographie haben als Männer. Frauen sind schneller und anpassungsfähiger als Männer. Und ich glaube, sie haben eine Intuition, mit denen sie Persönlichkeiten schneller erfassen als Männer.“ (Lee Miller)
Als Fotografin spielt Lee Miller mittels ungewöhnlicher Perspektiven und Kamerawinkel mit der Realität. Alles was ihre Bilder surreal machte, fand Miller in der STadt und den Landschaften selbst, erst ihr Kamerablick machte das Gewöhnliche zu etwas Magischem.
Nach einer Affäre mit Aziz Eloui Bey, die mit dem Selbstmord dessen Ehefrau tragisch endet, flieht Miller nach New York, wo sie ein Studio eröffnet. Als Aziz zwei Jahre später in Manhattan auftaucht, löst sie das erfolgreiche Studio auf, um mit ihm nach Kairo zu gehen.
1937 kehrt sie nach Paris zurück, wo sie Roland Penrose kennen lernt. 1939 verlässt Miller Aziz endgültig und zieht zu Penrose nach London. Im Juli 1945 erschien in der Vogue die Aufnahme von Lee Miller in Hitlers Badewanne, von der bei Bersarin die Rede ist. Seit 1942 arbeitete Miller als Kriegskorrespondentin. Nach Kriegsende wurde Miller depressiv, vagabundierte durch Osteuropa, von wo sie 1946 krank nach London zurückkkehrte. Ein Jahr später wird sie schwanger und heiratet Penrose. Lee Miller stirbt am 27. Juli 1977 an Krebs. 1986 wird in London eine erste Retrospektive ihrer Bilder gezeigt.
danke dir, wieder was interessantes gelernt!
Eine in der Tat interessante Photographin aus dem Kreis der Surrealisten. Es gibt in Berlin, noch bis zum 6.10. in der Galerie Hiltawsky, Photographien von Lee Miller zu sehen. Auf der Documenta war es insbesondere diese Korrespondenz ihrer Photos bzw. der Photos von ihr in des Führers (ehemaliger) Badewanne und jenem „Objekt to Be Destroyed“ bzw. „Object of Destruction“ von Man Ray, die faszinierte. Auf der direkten, sichtbaren Ebene schien das zuerst belanglos, aber wenn man die Bezüge dieser Bilder und dieses Objekts entfaltet, wie sie miteinander in Verbindung treten, das war – über die Achse Aufbau, Zerstörung, Liebe, Krieg – schon spannend gemacht. Es gibt dazu bei mir in einige Tagen auch noch einen zweiten Teil.
Von der Ausstellung weiß ich. Ich hätte sie sehr gerne besucht, aber leider ist es diesmal nicht möglich, ebenso wenig wie ich es geschafft habe, die Diane Arbus Ausstellung zu sehen. Manchmal ist es schon ein Nachteil nicht in Berlin zu wohnen.
Ich habe Lee Millers arbeiten auch auf der documenta im Brain bewundert. Ich finde ihre Biographie auch sehr interessant. Schön, dass ich hier nochmal von ihr lesen konnte!