Vom Zufall der Gedanken

Ein Gedanke taucht auf. Vielmehr kein Gedanke taucht auf. Tauchsieder. Tauchgang. Meine automatischen Texte. Meine automatischen Verluste. Wer verliert, erleidet eine Niederlage. Keine angenehme Lage.

Mein Kopf ist eine verwitterte Mülltonne. Ich versuche der Sinnlosigkeit Herr zu werden. Ich halte mich an Redewendungen und versuche den leichten Schwindel auszukosten, den sie erzeugen. Der Sommer ist doch noch entstanden. Eine lange Entstehungsgeschichte. Draußen auf der Straße hustet jemand. Unentwegt. Die Schallwellen schweben in mein Zimmer, branden an mein Ohr. Landen schließlich auf diesem Papier.

Erst wenn man alles verloren gibt, ist etwas zu gewinnen. Ich verstehe nichts von meinen Behauptungen. Dazu sind Behauptungen da. Die losen Bretter der Vernunft zusammennageln und durch die Lücken falle ich vom Fahrrad.

7 Gedanken zu “Vom Zufall der Gedanken

  1. Liebe Mützenfalterin, ab und zu „vom Fahrrad zu fallen“, um zu spüren, dass da noch etwas anderes ist zwischen den Gedanken und der Welt, etwas, das für uns von existenzieller Bedeutung ist, uns schützend umhüllt, aber auch überaus verletzlich ist, dies ab und zu durch einen kleinen „Unfall“ ins Gedächtnis zurückgerufen zu bekommen, finde ich sehr nützlich und als Erfahrung wesentlich, und schön ist es, wenn es so glimpflich verläuft, dass man noch Schlüsse daraus ziehen und Richtungswechsel und Prioritätenverschiebungen vornehmen kann. Und darüber hinaus gibt es ja noch andere Antastungen als die schmerzhaften, nur haben sie in der Regel nicht den starken Effekt, weil sie uns nicht unsere Sterblichkeit vor Augen halten, sondern eher Momente eines Unsterblichkeitsgefühls erzeugen.
    Was sich doch alles aus so einer „verwitterten Mülltonne“ herausziehen lässt … 😉 Danke für die schöne Anregung am Sonntagmorgen!

  2. Oh, das freut mich sehr, wenn ich jemanden Frau Martynova näher bringen kann. (auch wenn seit heute der Link natürlich nicht mehr dahin führt, wohin er ursprünglich führen sollte. daran hätte ich denken sollen)

  3. ja, ich gebe zu, das ist ein wenig unglücklich, weil missverständlich ausgedrückt, gemeint habe ich, dass man nur dann wirklich etwas erreichen (oder gewinnen) kann, wenn man den mut hat, ein scheitern zu risikieren.

  4. ich hab was verloren und suche wie ein verrückter,sei es ne mütze ein schal oder geld oder einen ring …usw.-finde aber nix
    in dem moment wo ich mit der blöden sucherrei aufhör ,sitz ich enterder drauf oder ich entdecke schlagartig das vermisste teil auch missing link genannt..hihi

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