Ich denke an, selten auch weiter, oder nach. Ich denke an, ich stoße Gedanken an, oder lasse sie anstoßen von anderen Gedanken, vorgedachten, klugen, vollendeten Gedanken, die mich davon abbringen, weiter zu denken, dem Weg der bereits gedachten Gedanken nicht einfach nur zu folgen, sondern ein Stück weiter zu gehen, darüber hinaus, eigene Gedankenwege zu finden, mich auf meinen eigenen Gedankenweg zu machen.
Ich denke an den Geruch des Meeres, ich denke an den Tod. Ich denke an ein Paar, das sein Baby verloren hat. Nicht nur ein Baby, sondern eine Möglichkeit. Ich denke daran, wie hohl in diesem Fall alle Worte klingen, an die man sonst glauben kann, dass jede Möglichkeit, die stirbt, eine ganz andere gebiert.
Ich denke an Städte, die Bücher sein könnten, und an Bücher, in denen man wohnen sollte. Ich denke an mein Unvermögen und an das Wasser, an den Grund eines Flusses, zu dem die Steine Virginia Woolf herabgezogen haben. Ich denke an die letzte Blase, die aus ihrem Mund entweicht und auf dem Weg zur Oberfläche zerplatzt.
Ich denke an Menschen, die Träume haben.
Ich denke an mich. Eigentlich denke ich immer nur an mich. Ohne Eigensinn.
Ohne Eigensinn ist das Denken an sich nichts als Egoismus.
Ich denke nicht an Marcel Proust, Jesus Christus und große Vorbilder.
Ich denke nicht daran, nichts zu denken.
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