Peter Doig

„I don´t think of my paintings as being at all realistic.

I think of them as being derived mor from within the head than from what´s out there in front of you.“ (Peter Doig)

 

Peter Doig, Untitled, ca. 1983, oil and spraypaint on canvas

 

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Die Fotografin

Es gibt diese Bilder und ihre Aussagen. Es gibt eine Vergangenheit und den Versuch, sie zu leugnen, um neu anfangen zu können. Es gibt Schritte. Es gibt eine Richtung und die Fragen, die nirgendwohin führen.

Etwas muss geschehen. Man kann unmöglich ständig Gedanken zur Strecke bringen, indem man beschreibt, wie sie sich ausbreiten und damit alles andere verhindern. Sie will nicht einmal Antworten. Nur, dass die Fragen aufhören. Wo kommst du her? Wo gehst du hin? Wie lange wirst du diesmal bleiben? Geht es dir gut? Bist du gesund?

Bevor sie das Haus verlässt hängt sie sich die Kamera um den Hals. Die Kamera ist alt und schwer, unhandlich und groß. Genau das Richtige, um aufzufallen und sich zu verstecken. Beides gleichzeitig. Die Kamera, das ist sie.

Ihre Bilder sind nicht besonders gut. Sie versteht nichts von der Technik. Sie versteht nicht, welche Rolle das Licht spielt, das manche Dinge eine lange Belichtungszeit brauchen und andere nicht. Sie knipst mit dieser wunderbaren Kamera hinter der sie fast verschwindet.

Sie verletzt die Zeit, die Natur, das Licht. Sie legt an und drückt ab. Sie erlegt die Bilder. Das was sie umgibt, diese „Wirklichkeit“ unterteilt sie in kleine Ausschnitte und friert sie ein. Sie vernichtet die Zeit, indem sie sie festhält. So wie der Krebs ihre Zellen vernichtet.

John Giorno über Elizabeth Peyton

„It looked like me, but more important […]“, schreibt John Giorno über ein Portrait, für das er Elizabeth Peyton Modell gesessen hat. In seinem Essay „Her Hand dipped in Wisdom“ erfährt der Leser nebenbei, dass Elizabeth bereits im Alter von vier Jahren angefangen hat, Portraits zu malen, z.B. Oder in welchem Zusammenhang sie Ideen und Handwerk sieht: „There´s an idea“, said Elizabeth, „that if you do something 10.000 times, something happens, and you begin to do it really well.“ In den  Gesprächen, die Giorno und Peyton vor und nach den Sitzungen geführt haben, wird auf eine andere Weise als in eigenen Zitaten und in ihren Bildern die Persönlichkeit Elizabeth Peytons sichtbar. Einer Frau, die in nahezu jedem, den sie zeichnet, einen Pop Star sieht. Auch zu Giorno soll sie zärtlich und sehr ernsthaft gesagt haben: „You´re a rock star.“ Es liegt an dieser Überzeugung, diesem Blick auf die Menschen, dass jede Person in jedem ihrer Bilder den Glanz und die Ausstrahlung eines Idols hat.

Eine Illusion in der Illusion in der Illusion, schreibt Giorno und schließt seinen Essay: „Even though Elizabeth and I really liked talking and exchanging ideas, our true communication was nonverbal, beyond conceptualizations, and the results were miraculous paintings, Ink washes, frail pencil lines, blurred charcoal, pale oil, and small, her paintings are of deities in an ever – expanding heaven world, and Elizabeth Peyton herself, is Sarasvati, goddess of painting, her hand dipped in wisdom.“ (John Giorno, „Her Hand dipped in Wisdom, 2008)

John Giorno, 2008, Oil on Board, Elizabeth Peyton