Wir sind alt geworden. Verhalten spucken wir in die Hände. Es gibt keine Fortsetzungen mehr. Was jetzt liegenbleibt, bleibt für immer unerledigt.
Wir suchen nach nichts Neuem, halten keine Ausschau mehr. Begegnet uns ein fremdes Gesicht, wechseln wir die Straßenseite. Wenn Bekannte uns entgegenkommen, senken wir nur den Blick.
Zu Hause schließen wir die Fenster.
Nur unseren Träumen sind wir ausgeliefert. Wir versuchen wenig zu schlafen und schneller zu vergessen.
Wenn die Nacht uns zu sehr aufwühlt, beobachten wir die Schnecken an der Hauswand. Ihre regelmäßigen Bewegungen, die feuchte Spur, die sie hinterlassen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Resignation nicht mehr nur auf die alten Menschen zutrifft, sondern auf die Jüngeren auch. So halt- und orientierungslos, wie diese aufwachsen, kann es zur selben Tatenlosigkeit kommen wie bei den Alten, die wenigstens vorher etwas geleistet haben, wenn auch ihre Träume vernachlässigt haben.
Ja. Sich alt zu fühlen ist keine Frage des Alters.
Also gerade kann man das überhaupt nicht sagen, es ist was in Bewegung und das ist gut und wichtig
Das ist richtig toll … Mir gefällt das sehr.
Das ist wirklich ein sehr gutes Lied von Herrn Wecker. Danke für den Link.
Und guckt euch das mal an: http://www.echte-demokratie-jetzt.de/2011/10/die-indignados-feiern/
was kommt nach der verzweiflung? die wut, das aufbegehren, revulotion?
lg hendrik
alles besser als resignation, oder?
Welche Farbe hätte diese Verzweiflungsmütze?
schöne frage, liebe wildgans! Ich glaube sie wäre rot, mit vielen weißen Rissen.
Wenn Verzweiflung das Gegenteil von Hoffnung ist benötigen wir beides nicht. Wir sind alt geworden, weil wir immer nur gehofft haben, aber nicht gewusst. Die Verzweiflung lässt sich einfach mit einem Wisch von der Schulter wischen, wenn wir wissen würden.
Schöne Vorstellung, dass man alles von der Schulter wischen kann, was man nicht braucht…
in der Vorstellung steckt wieder die Hoffnung, einfach machen, falls nörig
ach komm du philosoph, ohne hoffnung macht man doch nix, oder?
Da ich ein positiv denkender Mensch bin, kann ich mit dem Wort „alt“ so gar nicht anfreunden.
Alt ist die äußere Hülle, doch mein Herz fühlt ewas anderes und ich bleibe nicht resignierend stehen, es geht immer weiter, mal langsam mal schnell.
GLG Marianne 😉
Ich finde nicht, dass „alt“ negativ sein muss. Aber das Augenmerk auf die Veränderung zu lenken, ist allemal richtig.
Danke für Deinen Kommentar, Marianne.
In deine Frage steckt die Antwort, besser gesagt versteckt im “ oder „:-))
Solange also der Geist unfähig ist, das Problem zu betrachten, solange er nicht fähig ist, das Problem zu lösen, muß er verschiedene Wege der Flucht vor dem Problem finden, und die Fluchtwege sind Hoffnungen, sie sind der Abwehrmechanismus.
Krishnamurti
Schmunzel, Philiosoph hatte ich noch nicht. Es gab aber schon Lebenskünstler, Schauspieler, Weltenblummler, Ruheloser, Familienmensch, toller Vater, netter Kollege, nicht netter Kollege, kreativer Geist, Frontsau, die anderen sind mir entfallen